Die VEDA-Vorstände Johannes Witt und Daniel Ruscheinsky haben sich mit einem Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing gewandt. Darin informierten sie, wie unentbehrlich Autohöfe für die deutsche Verkehrsinfrastruktur sind, welch wichtigen Beitrag sie für eine erfolgreiche Mobilitätswende leisten und welch verlässlicher Partner sie in Krisenzeiten sind. Zudem erinnerten Witt und Ruscheinsky an den eklatanten Mangel an Lkw-Stellplätzen auf den Autobahnen und betonten die Wichtigkeit, weitere Hinweise auf Autohöfe in der Nähe der Ausfahrten anbringen zu können.
Die Antwort aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ließ zwei Monate auf sich warten und war eher ernüchternd. Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, schrieb unter anderem: „Das BMDV ist sich der wichtigen Rolle bewusst, die die Autohöfe im Umfeld der Autobahnen spielen. Gerade die Bereitstellung zahlreicher Lkw-Stellplätze ist angesichts der Stellplatznot von großem Wert. Wie Ihnen bekannt ist, kann aus diesem Grund auf Autohöfe – anders als auf andere private Betriebe abseits der Autobahn wie z.B. Tankstellen und Restaurants – regelmäßig bereits auf der Autobahn durch entsprechende Beschilderung hingewiesen werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.“ Mit Blick auf die Straßenverkehrsordnung stellte er klar, dass die Autobahn GmbH des Bundes seit dem Jahr 2021 die Möglichkeit habe, mehr als ein Hinweisschild je Fahrtrichtung zu genehmigen. Davon mache sie auch Gebrauch. „Allerdings kann es im Einzelfall vorkommen, dass aus tatsächlichen oder rechtlichen Gründen die beantragte Beschilderung nicht vollständig genehmigt werden kann.“
Ihr Schreiben richteten die VEDA-Vorstände übrigens in gleicher Form an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Hier wurde an das BMDV verwiesen.
Johannes Witt, Daniel Ruscheinsky und Armin Simmelbauer haben zudem ein Gespräch mit Michael Puschel, Abteilungsleiter Bundesfernstraßen im BMDV, geführt. Im Fokus stand die Bedeutung der Autohöfe für eine erfolgreiche Verkehrswende. Ministerialdirektor Puschel brachte dabei zum Ausdruck, dass die Leistungen, die die Autohöfe für den Pkw- und Lkw-Verkehr erbringen, große Anerkennung verdienen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie für eine Entlastung der angespannten Lkw-Parkplatzsituation sorgen. Gleichwohl stimmte er mit dem VEDA-Vorstand überein, dass der Schaffung von Lkw-Parkplätzen an Raststätten, PWC-Anlagen und Autohöfen auch künftig eine hohe Priorität einzuräumen ist und es weiterer gemeinsamer Anstrengungen bedarf, um der Stellplatzproblematik sukzessive entgegenzuwirken. Es ist beabsichtigt, die Förderung für Lkw-Stellplätze zu verlängern bzw. zu erweitern. In dem Zusammenhang kamen dynamische Stellplatzanzeigen zur Sprache, die es Lkw-Fahrern erleichtern sollen, ihre Ruhezeiten besser zu planen.
Im Zuge des Gesprächs unterstrichen die VEDA-Vertreter, dass Autohöfe mehr seien als reine „Trucker“-Stuben, die lediglich Flächen für Lkw bereitstellen. Vielmehr seien sie unverzichtbarer Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur und Mitgestalter für eine erfolgreiche Mobilitätswende. Hintergrund sind unter anderem die über 1.000 modernen Schnellladesäulen, die in den vergangenen Jahren allein auf den der VEDA angeschlossenen Autohöfen installiert wurden. Das Angebot soll weiter ausgebaut werden.
Thematisiert wurde zudem die Beschilderung von Autohöfen. Aus Sicht des VEDA-Vorstands ist diese neu und einheitlich zu regeln. Für sinnvoll erachtet wird darüber hinaus, einen Hinweis auf den 500- Meter-Schildern sowie den jeweiligen Ausfahrtsschildern zu platzieren. Auch sei ein Bestandsschutz für bestehende Beschilderungen zu gewährleisten.