Ende Oktober fand in Berlin die jährliche Mitgliederversammlung der Vereinigung Deutscher Autohöfe e.V (VEDA) statt.
Die VEDA wurde im Jahr 1995 gegründet. Ziel war es, eine Basis für eine gemeinsame Interessenvertretung mittelständischer Autohöfe in Politik und Wirtschaft zu schaffen. Auch in der Unterwegsversorgung – speziell auch für Lkw-Fahrer – konnte durch die Aktivitäten des Verbandes ein neuer Qualitäts-Maßstab gesetzt werden.
VEDA-Logo als Gütesiegel
Durch die Gründung der VEDA rückte der Begriff „Autohof“ und dessen Bedeutung bei weitem mehr in die Öffentlichkeit, als dies in den Jahren zuvor der Fall war. Die Mitgliedsbetriebe der VEDA überzeugen durch ihre Qualität in den Bereichen Gastronomie, Tankstelle und Shop. Das VEDA-Logo ist mittlerweile zum echten Gütesiegel geworden. Zahlreiche unabhängige Tests bestätigen dies immer wieder.
Heute sind der VEDA rund 100 Autohöfe angeschlossen, die allesamt die von der VEDA erarbeiteten und festgelegten Standards erfüllen. Diese Standards sind ein Qualitätsversprechen, auf das man sich 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag verlassen kann. Die VEDA wird auch in Zukunft den Qualitätsmaßstab in der Unterwegsversorgung an der Autobahn setzen. Und das zu vergleichsweise günstigen Preisen. An der Zapfsäule, im Restaurant und im Shop.
Neben den Mitgliedsautohöfen zählt die VEDA zahlreiche Fördermitglieder in ihren Reihen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Partner aus der Zulieferindustrie, deren Produkte qualitativ den hohen VEDA-Ansprüchen gerecht werden.
Interessenverband der Mitgliedsbetriebe
Zudem setzt die VEDA sich als Interessenverband der Autohöfe für die Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Mitgliedsbetriebe ein. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit und das Ansehen der Branche weiter zu stärken.
Gerade und auch während der Mitgliederversammlung nimmt der rege Informationsaustausch und die Beratung im Mitgliederkreis einen großen Stellenwert ein.
In Berlin berichtete der 1. Vorsitzende der VEDA, Johannes Witt, zu den verschiedenen, autohofbezogenen Themen durchweg Erfreuliches. Neben der stabilen Mitgliederentwicklung wurden in wichtigen Bereich weitere Erfolge erzielt.
So konnte der Arbeitskreis „Presse“ die Autohöfe immer wieder aus guten Gründen sehr positiv in der Presse darstellen. Hier waren es nicht nur Preisvergleiche, die teilweise sehr extrem zugunsten der Autohöfe ausfielen, sondern beispielsweise auch Themen, die zu mehr Sicherheit beitragen, wie spezielle Lkw-Parkplätze.
Gefahr durch zu wenige Lkw-Parkplätze
Bei den Parkplätzen geht es nicht nur um Sicherheitsparken, sondern auch um die Reservierbarkeit und um staatliche Förderungen. In Deutschland fehlen aktuell rund 30.000 Lkw-Stellplätze. Dies hat zur Folge, dass Lkw-Fahrer in Zu- und Abfahrten von Raststätten und Autobahnparkplätzen, in Gewerbegebieten und sogar in Wohngebieten ihre Lkw zum Teil extrem verkehrsgefährdend abstellen. Immer wieder wird von Unfällen berichtet, bei denen Pkw beim Versuch eine Rastanlage anzufahren auf einen parkenden Lkw aufgefahren sind. Bereits mehrere Tote waren aus diesem Grund zu beklagen. Mit dem Förderprogramm STEP hat das Bundesverkehrsministerium privaten Autohöfen Unterstützung angeboten, wenn die Stellplatzanzahl maßgeblich erhöht wird.
Unter Federführung der VEDA wurden in Abstimmung mit der Transportwirtschaft darüber hinaus Kriterien entwickelt, die bei ständig steigenden Ladungsübergriffen deutlich mehr Sicherheit, mehr Kontrolle und für die Fahrer mehr Komfort bieten werden. Die VEDA Zertifizierung stellt in erster Linie auf Sicherheit durch Abschreckung und Aufklärung ab. Eine umfassende Videoüberwachung, die die Verfolgung eines Tathergangs erlaubt, klar definierte Zu- und Abfahrten, Dokumentation der Zu- und Abfahrtszeiten und viele andere Merkmale zeichnen den PREMIUM-Parkplatz nach VEDA Zertifikat aus. Es kann keiner den Lkw-Parkplatz von außen betreten ohne auf dem Video zu sein. Der Fahrer selbst erhält besten Komfort, so werden die meisten der Lkw-Parkplätze mit WLAN ausgestattet.
Mit dem VEDA-Parkkonzept „PREMIUM Parkplatz“ wird für nationale und internationale Spediteure ein sicheres Netz aufgebaut, das für 90 Prozent aller Frachten ausreichen sollte.
Zukunftsgerichtet wurde aus dem Arbeitskreis „Neue Energien / Transformation“ zum Thema Truck Charging berichtet. Interessant war dabei ein Vergleich der Güterverkehrsentwicklung nach Verkehrsträgern. Die Prognose für den Zeitraum von 2019 bis 2051 geht dabei von einer Steigerung von 54 Prozent beim Straßengüterverkehr aus. Konkret bedeutet das in Zahlen einen Sprung von 499 Mrd. tkm auf 767 Mrd. tkm. Obwohl dabei nur 8 Prozent der von deutschen Lkw transportierten Tonnage weiter als 300 Kilometer transportiert werden, sind gerade diese Fahrzeuge an den Autohöfen deutlich überrepräsentiert.
In diesem Zusammenhang wird erwartet, dass bereits 2030 der Anteil an E-Nutzfahrzeugen über 12 Tonnen ca. 28 Prozent betragen soll. Dementsprechend rückt auch für die Autohöfe das Thema Lade-Hubs für Lkw in den Fokus. Hier sollen neben dem schon für Pkw bekannten CCS (Combined Charging System) das MCS (Megawatt Charging System) zum Einsatz kommen. Die VEDA beschäftigt sich intensiv mit den in Frage kommenden Layoutkonzepten, um diese dann im Hinblick auf die Standortauswahl optimal umzusetzen. Da sich an Autohöfen vor allem schwere Nutzfahrzeuge konzentrieren, ist der Markthochlauf etwas langsamer als bei kleineren Lkw, aber er beginnt nun. Die Autohöfe werden idealerweise verschiedene Lademöglichkeiten für verschiedene Arten und Anwendungsfälle von E-Lkw anbieten.
Während der Mitgliederversammlung wurde nicht nur durch die beschriebenen Themen deutlich, dass die VEDA sowohl für die Mitgliedsbetriebe als auch für die Gäste und Kunden immer wichtiger wird. Es gilt den Qualitätsvorsprung zu halten und durch zukunftsgerichtetes Handeln weiter auszubauen.
VEDA-Autohöfe sind das Wohnzimmer für Lkw-Fahrer
Gerade für Lkw-Fahrer sind die Autohöfe immer eine gute Adresse. Johannes Witt formuliert es treffend so: „Die VEDA-Autohöfe sind das Wohnzimmer für Lkw-Fahrer. Sie versorgen die Versorger, um für sie ein soziales Umfeld, ein sicheres Übernachten sowie eine menschenwürdige Unterbringung zu bieten.“