Das Technologieunternehmen Continental präsentiert bei der diesjährigen IAA TRANSPORTATION (Halle 12, Stand C29) ein breites Portfolio an Produkten, Technologien und digitalen Lösungen rund um die Themen Nachhaltigkeit, vernetzte Nutzfahrzeuge, datenbasierte Services sowie sicherer und fairer Transport. Unter dem Motto „Mastering Challenges. Seizing Opportunities. Together.“ erwarten die Besucher am Continental Stand zahlreiche Innovationen, darunter intelligente Fahrerassistenzsysteme und autonome Fahrfunktionen, rundum vernetzte Komponenten, Services für mehr Compliance, High-Performance Computing sowie nachhaltige Reifen für den Nutzfahrzeugbereich.
Ein Highlight ist eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Lösung für die Erfassung der verfügbaren Ladefläche in Lkw, Sattelaufliegern und Anhängern. Mit ihr erhält der Flottenmanager über das Smartphone präzise digitale Informationen, wie viel Ladung noch zugeladen werden kann. In Kombination mit den entsprechenden Gewichtsdaten aus dem intelligenten Tachographen oder der Flottenmanagementsystem-Schnittstelle lässt sich die Disposition optimieren – etwa indem die freie Kapazität auf digitalen Frachtbörsen angeboten wird, sodass mehr Strecken mit voller Auslastung gefahren werden.
„Die Logistikbranche steht aktuell vor großen Herausforderungen. Immer mehr Fracht muss mit immer weniger Fahrern transportiert werden“, sagt Dr. Ismail Dagli, Leiter des Geschäftsfelds Smart Mobility bei Continental. „Mit unserer Lösung unterstützen wir die Flottenmanager nicht nur dabei, ihre Transportkapazitäten optimal auszulasten und damit ihre Flotte effizienter zu machen. Indem Flotten Kraftstoff und CO2 einsparen, können sie zudem einen aktiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Logistik leisten.“
Herausforderung Flotteneffizienz: Auslastung steigern!
Fahrten, bei denen der Laderaum nicht voll ausgelastet wird oder sogar komplett unbeladene Fahrten sind im Güterverkehr keine Seltenheit. Laut der amtlichen Güterverkehrsstatistik, die jedes Jahr vom Kraftfahrt-Bundesamt erhoben wird, absolvierten Nutzfahrzeuge über 3,5 Tonnen im Jahr 2020 alleine in Deutschland mehr als 150 Millionen Leerfahrten – Fahrten mit schwach ausgelastetem Laderaum nicht eingerechnet. Speziell diesen Fahrten können Flottenmanager entgegenwirken, indem sie aktiv nach zusätzlichen Frachtaufträgen suchen und dadurch ihre Fahrzeuge besser auslasten. Dazu benötigen sie aber die entsprechenden Daten, die nicht nur die aktuelle Position des Fahrzeugs und das geladene Gewicht angeben, sondern auch die noch freien Lademeter. Letztere erhalten sie durch die neue Lösung in Echtzeit.
Schnell und simpel: Ladungsmenge in wenigen Sekunden ermitteln
Laderaum ermitteln leichtgemacht: Mit einem handelsüblichen Smartphone macht der Fahrer ein Bild von der Ladefläche und sendet es in die Continental Cloud. |
Die Nutzung der Lösung ist für Fahrer, Rampenagent und Disponent sehr einfach: Mithilfe eines handelsüblichen Smartphones macht der Fahrer nach der Ladungssicherung ein Bild von der Ladefläche. Dieses Bild wird in die Continental-Cloud hochgeladen, wo die eigentliche Denkarbeit stattfindet, also das Errechnen des zur Verfügung stehenden Laderaums durch den von Continental entwickelten KI-Algorithmus. Falls der Fahrer die Informationen vor dem Upload in die Cloud noch manuell bearbeiten oder zusätzliche Informationen hinzufügen möchte, ist dies ebenfalls über das Smartphone möglich. Anschließend können die Daten an die Dispositionssoftware weitergeleitet werden. Insgesamt dauert dieser Prozess bei guter Konnektivität nur wenige Sekunden. Gemeinsam mit den Daten zum verfügbaren Gewicht, die der Disponent beispielsweise mithilfe des VDO Links aus dem intelligenten Tachographen oder mittels klassischer Telematiksysteme von der FMS-Schnittstelle erhält, kann er so zusätzliche Ladung optimal koordinieren.
„Damit hat der Disponent präzise und verlässliche Daten zur Ladung in seinem System, die nicht nur auf einer Schätzung beruhen. Die Laderaumkapazität kann der Disponent dann bei Frachtbörsen anbieten oder bei größeren Flotten auch intern verteilen“, sagt Jörg Lützner, Leiter des Innovationsmanagements im Geschäftsbereich Smart Mobility und verantwortlich für die Entwicklung der Lösung. „Technologisch basiert die darin verwendete KI auf der jahrelangen Erfahrung, die wir in zahlreichen Projekten rund um die Fahrerassistenz und das autonome Fahren gesammelt haben.“ Nachdem der Prototyp in der ungefähr zweijährigen Entwicklungsphase schon sehr gute Ergebnisse geliefert hat, freut sich das Team nun auf noch mehr Daten aus dem echten Leben: „Das ist der Vorteil, wenn man Künstliche Intelligenz einsetzen kann“, so Jörg Lützner, „mit jeder Nutzung lernt sie dazu und wird damit stets besser.“