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BGL e.V.: Verbesserung der Behandlung von Fahrer*innen an der Rampe

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben gemeinsam die „Charta zur Verbesserung der Behandlung von Fahrer* innen an der Rampe“ von Internationaler Straßentransport‐Union (IRU), Europäischem Dachverband der Verlader (ESC) und Europäischer Transportarbeiter‐Vereinigung (ETF) unterzeichnet (siehe Abbildung).

Die Charta soll dazu beitragen, die Behandlung von Lkw‐Fahrerinnen und Fahrern an Be‐ und Entladestellen zu verbessern.

Um auf bereits heute vorbildliche Rampen aufmerksam zu machen, plant der BGL zusammen mit weiteren Verbänden aus Handel, Industrie und Logistikwirtschaft die onlinebasierte Bewertung von Be‐ und Entladestellen in Industrie und Handel durch die Lkw‐Fahrer selbst. Besonders gut bewertete Ladestellen sollen prämiert werden.

Verpflichtungen für alle Parteien

  • Sorgen Sie für eine respektvolle und diskriminierungsfreie Kommunikation zwischen allen an Abhol-, Liefer- und Transportvorgängen beteiligten Parteien.
  • Planen und führen Sie Transportvorgänge sicher und effizient aus.
  • Informieren Sie die relevanten Parteien rechtzeitig über alle Änderungen, die sich auf einen Vorgang auswirken könnten, einschließlich frühzeitiger Ankünfte oder Verspätungen.
  • Richten Sie Kontaktstellen ein, an die Beteiligte verfrühte Ankünfte oder Verspätungen sowie Notfälle und Zwischenfälle melden können.
  • Sorgen Sie für gegenseitiges Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen allen am Transport beteiligten Parteien.
  • Gewährleisten Sie, dass die Fahrerin einfachen und sicheren Zugang zu sanitären Artikeln und Anlagen haben, um das Wohlergehen der Fahrerin während und nach der COVID-19-Pandemie zu fördern.

Verpflichtungen für Verlader

  • Gewähren Sie den Fahrerinnen Zugang zu für Männer und Frauen geeigneten Sanitäranlagen und anderen Einrichtungen auf dem Firmengelände, wie z. B. Pausenräume und Cafeteria, die den einschlägigen Normen entsprechen und im Verhältnis zur Größe des Betriebs stehen, und stellen Sie sicher, dass diese Einrichtungen ordnungsgemäß eingerichtet sind und betrieben werden.
  • Stellen Sie entsprechend geschultes Personal für das Be- und Entladen vor Ort bereit.
  • Bieten Sie den Fahrerinnen Zugang zu sicheren und geschützten Parkplätzen (wo es möglich ist, auch für die Nacht), die für Schwerlastfahrzeuge geeignet sind.
  • Gewährleisten Sie die Sicherheit der Fahrerinnen auf dem Gelände, indem Sie sicherstellen, dass die entsprechenden Bereiche gut beleuchtet sind, Fußgängerbereiche und Wartezonen deutlich gekennzeichnet sind und ausreichend Platz zum Manövrieren der Lkw vorhanden ist.
  • Sorgen Sie dafür, dass beim Bau neuer Standorte Vorkehrungen für die oben genannte Infrastruktur getroffen werden (zugängliche Sanitäranlagen, Fußgängerbereiche sowie ausreichende, geräumige, gut beleuchtete und sichere Parkplätze).
  • Stellen Sie die Gesamteffizienz und Geschwindigkeit von Abhol-, Liefer- und Transportvorgängen sicher durch:
    • Zuweisung von Slots, um Warteschlangen an Gates zu vermeiden, sowie Kommunikation und Neuzuweisung von Slots bei Verspätungen/Zwischenfällen.
    • Berücksichtigung von Fahr-/Arbeitszeitbeschränkungen bei der Planung von Rampenmanagement/Slot-Zuweisung.
    • Rechtzeitige Bereitstellung von korrekten Papieren, Minimierung der Be- und Entladezeiten und Erleichterung der Einbeziehung dieser Zeiten in die Gesamtarbeitszeit der Fahrerinnen, wobei die entsprechenden gesetzlichen Auflagen zu befolgen sind.
    • Sicherstellung der Verfügbarkeit von ausreichend qualifiziertem Personal zur Abwicklung von Lieferungen und zur Unterstützung der Fahrerinnen, auch außerhalb der regulären Be-/Entladezeiten.
    • Gewährleistung eines sicheren Betriebs vor Ort durch klare Unterweisungen, einschließlich derjenigen zu relevanten Eigenschaften der Anlage und zu Aktualisierungen des Transportstatus‘, sowie eine enge Überwachung aller Vorgänge, soweit dies möglich ist.
  • Bieten Sie flexible Lieferfenster im Einvernehmen mit den Parteien und berücksichtigen Sie dabei externe Faktoren, die sich auf den Vorgang auswirken könnten.
  • Beachten Sie die Lenk- und Ruhezeitregelungen, Arbeitszeit- und Fahrtenschreibervorschriften, um die interne Bewegung während eines Be- oder Entladevorgangs zu minimieren.

Verpflichtungen für Transportunternehmen

  • Stellen Sie, in Übereinstimmung mit den vertraglichen Verpflichtungen, die notwendigen und geeigneten Fahrzeuge zur Verfügung, um das Be- und Entladen zu erleichtern.
  • Bieten Sie die notwendigen und relevanten Schulungen an und sorgen Sie für faire und rechtskonforme Vertragsvereinbarungen für Fahrerinnen.
  • Geben Sie der/m Fahrerin klare und prägnante Informationen über Lieferorte, wenn diese Informationen im Voraus verfügbar sind.
  • Machen Sie die Fahrerinnen auf die Besonderheiten des Transportvorgangs/der Lieferung aufmerksam, einschließlich der möglichen Auswirkungen auf ihre Lenkund Arbeitszeiten, und auf die Notwendigkeit, die Rampenarbeiter rechtzeitig über ihre verbleibende Lenk-/Arbeitszeit oder notwendige Pausen zu informieren.

Verpflichtungen für Fahrer*innen

  • Benutzen Sie die Einrichtungen des Spediteurs respektvoll, einschließlich der Toiletten, Pausenräume und Cafeteria.
  • Beachten Sie Sicherheits- und andere Hinweise.
  • Melden Sie Zwischenfälle, verfrühte oder verspätete Ankünfte, Produktprobleme und Be-/Entladevorgänge in Echtzeit.
  • Vermeiden Sie das Stop-and-Go-Fahren bei der Annäherung an die Rampe, um die Fahrzeit zu begrenzen.
  • Informieren Sie das Rampenpersonal rechtzeitig über Ihre verbleibende Fahr-/ Arbeitszeit oder notwendige Pausen.
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