Scania: Spitzentechnologie – Scania Super

  • Mit dem neuen Antriebsstrang stellt Scania alle Weichen auf Nachhaltigkeit; dafür sollen auch Kraftstoffeinsparungen in Höhe von bis zu 8 Prozent sprechen.
  • Scania investiert 2 Milliarden Euro.
  • Umfangreiche Neuerung im Bereich Fahrgestell, Rahmen, Achsen und Tanks zur Steigerung der Modularität.

Ende 2021 wurde der Scania Super vorgestellt – nicht nur ein Relaunch, sondern echte Neuerungen. Die Palette umfasst den neuesten Stand der Technik in puncto Verbrennungsmotortechnologie für schwere Nutzfahrzeuge mit der neuen Motorplattform für Euro-6-Fahrzeuge im Bereich zwischen 420 und 560 PS.

„Heute führen wir nicht nur eine Motorplattform ein, sondern liefern einen wichtigen Anstoß zur Stärkung der branchenführenden Stellung, die Scania für das verbleibende Jahrzehnt im Bereich des nachhaltigen Transportes einnehmen wird“, betont Alexander Vlaskamp, Executive Vice President und Head of Sales and Marketing bei Scania bei der Neuvorstellung der Scania Super Lkw. „Dabei weist uns unsere starke Ausrichtung auf Transporteffizienz den Weg hin zum Wandel zu einer kohlenstofffreien Welt – ein Wandel, zu dem auch unser neuer Antriebsstrang einen wesentlichen Beitrag leisten wird.“ Seit dem Launch der neuen Lkw-Generation im Jahr 2016 gab es keine vergleichbare Markteinführung in dieser Größenordnung.

Dank der brandneuen Motorplattform für Euro-6-Fahrzeuge im Bereich zwischen 420 und 560 PS lässt der Antriebsstrang von Scania auf Kraftstoffeinsparungen für Fernverkehr-Kunden von bis zu 8 Prozent hoffen. Alle Motoren können auch mit HVO-Kraftstoff betrieben werden. Weitere Modellvarianten sind für die Märkte außerhalb Europas und für Biogas- Lösungen geplant. Der neue Antriebsstrang umfasst auch neue Getriebe und Achsen.

Bandbreite an nachhaltigen Lösungen

„Bei Scania bleiben wir unserem bewährten Ansatz treu und bieten unseren Kunden eine Bandbreite an nachhaltigen Lösungen an“, so Alexander Vlaskamp. „Der Anteil an elektrifizierten und mit erneuerbaren Energien betriebenen Fahrzeugen wird in den kommenden Jahren drastisch ansteigen – für die Erledigungen des täglichen Lebens sind wir allerdings weiterhin auf Verbren nungs motoren angewiesen. Und genau deshalb kommt dem neuen Motor von Scania auch eine so große Bedeutung zu, weil er im verbleibenden Jahrzehnt einen wesentlichen Beitrag zu einer umfassenden Dekarbonisierung leisten wird.“

„Die Einführung der neuen Motoren- und Antriebsstranggeneration und die weiteren technischen Produktupdates hätten zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Wir sind wieder einmal sehr stolz auf die Leistung unserer ganz hervorragenden Ingenieure. Mit der gesteigerten Effizienz haben sie es erneut geschafft Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen“, ergänzt Christian Hottgenroth, Direktor Verkauf Lkw, Scania Deutschland Österreich.

Vollkommen neue Motorplattform

Beim neuen Scania Motor handelt es sich um eine vollkommen neue Motorplattform, die von der Entwicklungsabteilung von Scania in den letzten fünf Jahren von Grund auf neu entwickelt wurde.

Zwei Milliarden Euro Investitionen

In der neuen Motorplattform stecken Investitionen von insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro. Für Scania Kunden bedeutet diese neue Baureihe volle Kraftstoffeffizienz, Kompatibilität mit Biokraftstoffen, eine vorteilhafte Gesamtwirtschaftlichkeit und die Senkung der CO2-Emissionen in einem völlig neuen Umfang.

Die neuen Motoren eignen sich für eine Vielzahl von Anwendungen und leisten einen wichtigen Beitrag für ein fossilfreies Transportsystem der Zukunft.

Bis zu 8 % Kraftstoffeinsparungen

„Die neuen Motoren besitzen hervorragende Eigenschaften“, freut sich Stefan Dorski, Senior Vice President, Head of Scania Trucks. „Hier zeigt sich, dass Scania seiner Linie treu bleibt – sowohl was unsere bewährte Kundenorientierung und Nachhaltigkeit angeht, als auch im Hinblick auf die wissenschaftsbasierten Ziele, denen wir uns verschrieben haben. Die bis zu 8 Prozent Kraftstoffeinsparungen, die der neue Antriebsstrang verzeichnet, läuten nicht weniger als einen Paradigmenwechsel für unsere gesamte Branche ein.“

Thermischer Wirkungsgrad: ca. 50 %

Der thermische Wirkungsgrad liegt bei den neuen Motoren bei ca. 50 Prozent; das sind Werte, die vormals für Verbrennungsmotoren unerreichbar waren.
Diese beeindruckende Leistung verdankt Scania seinen Ingenieuren sowie der Verwendung von Technologien wie den doppelten obenliegenden Nockenwellen und der Scania Twin-SCR-Dosierung von AdBlue. Leistungsstarke Motormanagementsysteme überwachen den Antriebsstrang und tragen so unter allen Umständen zu einer besseren Gesamt wirtschaftlichkeit bei.

Ziele des Pariser Klimaabkommens

„Wenn wir das Transportsystem rechtzeitig genug dahingehend optimieren wollen, dass es die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfüllt, dürfen wir keine Zeit mehr verlieren,“ weiß Dorski. „Aus diesem Grund treibt Scania die Entwicklung energieeffizienter Verbrennungsmotoren voran und setzt sich für den Einsatz erneuerbarer Biokraftstoffe ein. Die Erfüllung unserer Zielvorgaben ist der beste Weg, um auch weiterhin für unser Unternehmen und unsere Branche in die stark im Wandel begriffenen Bereiche investieren zu können.“

Zunächst vier Leistungsstufen

Die Herstellung der neuen Baureihe wird zunächst vier unterschiedliche Leistungsstufen für den Euro-6-Motor umfassen: 420, 460, 500 und 560 PS, womit sie sich für eine Vielzahl an verschiedenen Anwendungen eignet.

Mit einer Kombination aus den neuen Scania Opticruise-Getrieben (G25 und G33, eingeführt im Jahr 2020) und der neuen Scania Hinterachsausführung, sollen in Einsatzbereichen wie Stückgut- oder temperaturgeführten Transporten Kraftstoffeinsparungen von bis zu 8 Prozent erzielt werden können.

Je nach Modell: HVO oder erneuerbarer Biodiesel

Alle Motoren können mit HVO und zwei Modelle auch mit 100 Prozent erneuerbarem Biodiesel betrieben werden. „Ein Scania Kunde, der einen Lkw mit einem 500-PS-Motor fährt, wird große Einsparungen bei seiner Kraftstoffrechnung bemerken und das sogar im Vergleich zu der branchenführenden Motorgeneration, die wir gerade ersetzen“, so Dorski weiter. „Diese neue Generation hat viele Vorzüge, für mich persönlich aber ist die unmittelbare CO2-Senkung der wichtigste Aspekt. Unsere neuen Motoren werden einen sofortigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Welt und zur Bekämpfung des Klimawandels leisten.“

Die neue Getriebebaureihe von Scania ist in zwei Ausführungen erhältlich: G25 und G33. Sie sind mit Gehäusen aus Vollaluminium ausgestattet und können dank ihrer kompakteren Auslegung eine Gewichtsreduzierung von 60 kg im Vergleich zu ihren Vorgängermodellen verzeichnen.

Dank der geringeren inneren Reibung und der breiteren Spreizung erfüllen die Modelle die Anforderungen der Scania Motoren mit niedriger Drehzahl.

Auf diese Weise leisten sie als wesentlicher Bestandteil des gesamten Antriebsstrangmanagements einen Beitrag zur Steigerung der Kraftstoffeinsparungen.

Scania Twin-SCR

Wenn man eine Optimierung der Verbrennungsmotoren anstrebt, könnten sich Herausforderungen bei den NOx-Emissionen auftun. Das Scania Twin-SCR-System hat die Grenzen dafür erweitert, wie einem modernen, sauberen und nachhaltigen Lkw-Motor die Freisetzung der im Kraftstoff enthaltenen Energie ermöglicht werden kann, ohne Kompromisse bei den rechtlichen Aspekten der NOx-Emissionen eingehen zu müssen. Beim neuen Nachbehandlungssystem handelt es sich um eine sehr kompakte All-in-one-Lösung, die in puncto Position und Auslassrichtungen ein höheres Ausmaß an Flexibilität bietet. „Wir sind davon überzeugt, dass das neue Nachbehandlungssystem mit der Scania Twin-SCR-Lösung einen großen Mehrwert für unsere Branche bedeutet“, so Magnus Henrikson, Chief Engineer im Bereich Inline-Motoren.

Die Scania Philosophie der niedrigen Drehzahl/des hohen Drehmoments

Moderne Dieselmotoren von Scania wie die Modelle der neuen Baureihe erreichen ihr Spitzendrehmoment bei Drehzahlen, die nur wenige hundert U/min. über dem Leerlauf liegen – und bei denen der Drehmomentaufbau aus dem Leerlauf hinaus sehr schnell erfolgt.

Das kraftvolle Drehmoment macht diese Motoren auch äußerst widerstandsfähig – sie liefern auch bei den Drehzahlen weiterhin mühelos das notwendige Drehmoment und den benötigten Antrieb, bei denen ältere Generationen schon längst hätten herunter schalten müssen, um die hohe Drehzahl aufrechterhalten zu können.

Wie profitieren Scania Kunden von dieser Entwicklung? Die Antwort ist ganz einfach: Weniger Umdrehungen erfordern auch weniger Kraftstoff- Einspritzungen (da Viertaktmotoren bei jedem vierten Hub eine Einspritzung benötigen).

Wenn man nun die Widerstandsfähigkeit der neuen Motoren mit dem neuen Getriebe, dem neuen Nachbehandlungssystem und den neuen Hinterachsen vereint, erhält man eine hervorragende Kraftstoffleistung – denn all diese Systeme arbeiten Hand in Hand und werden gleichzeitig elektronisch überwacht und geregelt.

Das bedeutet, dass herkömmliche Kombinationen aus Zugmaschine und Anhänger mit mehr als 40 Tonnen in beladenem Zustand normaler weise mit einem Direktantrieb im 12. Gang fahren. Dabei werden folgende Faktoren genutzt: 1. das Drehmoment des Motors; 2. die geringen Übertragungsverluste im Direktantrieb und 3. die schnelle Getriebeübersetzung in der Hinterachse (ermöglicht durch die große Gesamt spanne der Scania Opticruise-Getriebe). Wenn der Lkw nur leicht beladen oder leer ist oder leicht bergab fährt, kann die Philosophie der niedrigen Drehzahl durch Einlegen des Schongangs nach dem 12. Gang einen Schritt weitergedacht werden.

Die neue Scania Hinterachse des Typs R756 kann mit 8 verschiedenen Getriebeübersetzungen bestellt werden, von denen die schnellste bei 1.95:1 liegt. Diese Auswahl an Getriebeübersetzungen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Herabsetzung der Motordrehzahl bei Fernstrecken-Lkw, während die größere Spreizung des Scania Opti cruise- Getriebes die notwendige Startfähigkeit gewährleistet.

Das neue Fahrgestell von Scania mit modularem Aufbau – MACH (Modular Architecture Chassis) – ist wesentlich flexibler, wenn es darum geht, sich speziell an die Bedürfnisse einzelner Kunden anzupassen. Das Hauptmerkmal ist die Einführung einer neuen Lochanordnung am Fahrgestellrahmen, bei der einige Löcher speziell für die Anbringung von Teilen sowohl innen als auch außen am Rahmen vorgesehen sind.

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