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Praktische Hilfsmittel: Ladung einfacher sichern

Bei vielen Transporten unterscheidet sich die Ladung im Gewicht, in den Abmessungen oder besitzt besondere Eigenschaften. Folglich sind die Sicherungsmaßnahmen auf das jeweilige Ladegut abzustimmen.

Selbst für routinierte Fahrer kann es dann herausfordernd und zeitintensiv sein, eine korrekte Ladungssicherung herzustellen. Es ist verständlich, dass sich die Fahrer Lösungen wünschen, die schnell umzusetzen und gleichzeitig effektiv und wirksam sind.

Um die Fahrer hierbei zu unterstützen, bietet der Markt nützliche und praktische Hilfen an, von denen eine Auswahl vorgestellt wird.

Einfache Anwendung: Kantenschutzschläuche

Werden Zurrgurte über scharfe Kanten oder aufrauende Oberflächen gespannt, kann das Gurtband beschädigt werden; aus diesem Grund werden Kantenschutzwinkel eingesetzt.

In bestimmten Fällen ist diese Art des Kantenschutzes aber nicht praktikabel. Eine Alternative stellen Kantenschutzschläuche dar, die durch den Einsatz einer Hochleistungsfaser eine hohe Schnittfestigkeit und dadurch eine große Schutzwirkung besitzen. Auf den eingewebten Gleitkufen gleitet das Gurtband geschützt über die Ladungskante. Kantenschutzschläuche sind einfach in der Anwendung, mit dem Gurtband aufrollbar und für unterschiedliche Gurtbandbreiten lieferbar.

Spannhilfe für kontrollierte Handkräfte

Die Vorspannkräfte von Zurrgurten sind von der Ratschenkonstruktion abhängig. Beispielsweise werden bei Kurzhebelratschen, die mit einer Handkraft SHF von 50 daN betätigt werden, im Zurrgurt Spannkräfte STF zwischen 200 bis 350 daN erzeugt.

In der Praxis ist es jedoch selbst für erfahrene Anwender schwierig, die Handkraft von 50 daN genau abzuschätzen.

Häufig wird der Gurt mit einer weit höheren Handkraft vorgespannt, indem etwa Verlängerungen eingesetzt werden. Dadurch wirken unkontrolliert große Kräfte, die zu einer Beschädigung der Ratsche führen können.

Eine Spannhilfe ist ein probates Hilfsmittel, um den Gurt mit einer definierten Handkraft zu spannen. Der Anwender erfährt durch ein fühlund hörbares Auslösesignal, dass die geforderte Handkraft erreicht ist.

Ein weiteres Plus: Der zusätzliche Hebelarm erleichtert das Spannen der Ratsche – die Handkraft von 50 daN wird auf eine tatsächliche Handkraft von etwa 20 daN reduziert.

Vorspannkräfte messen

Der Markt bietet technische Möglichkeiten, um die tatsächliche Vorspannkraft im Zurrgurt feststellen.

Angeboten werden zum Beispiel rein mechanische Vorspannanzeigen, die in die Ratsche eingebaut sind. Beim Spannen des Zurrgurts schließen sich die zunächst geöffneten Backen der Vorspannanzeige. Sind die Backen zusammengepresst, ist die maximale Vorspannkraft erreicht. Solche Anzeigen sind auf die jeweiligen Zurrgurte abgestimmt: Grün = Zurrsysteme für 500 daN, Rot für 750 daN, Gelb für 1.000 daN.

Angeboten werden auch Messgeräte, die auf den gespannten Zurrgurt geschoben werden und dann die gemessene Vorspannkraft entweder mechanisch oder digital anzeigen. Der Messbereich liegt üblicherweise im Bereich von 0 bis 1.000 daN.

Digitale Messgeräte ermöglichen eine automatische Speicherung der Messergebnisse und verfügen über ein Auswerteprogramm.

Foto: Dolezych

Infobox

  • 50 daN (Dekanewton) entsprechen etwa 50 kg.
  • Handkraft SHF = Standard Hand Force.
    In der Norm DIN EN 12195-2 wurde sie auf 50 daN festgelegt.
  • Spannkraft STF = Standard Tension Force. Das Zurrgurtetikett enthält die Leistungswerte.

Flexibles Netz als Sperrstange

Eine Alternative zu Sperrstangen aus Stahl oder Aluminium stellt ein Netz aus textilem Gurtband dar. Der Vorteil: Mit dem flexiblen Netz lassen sich Ladegüter mit unterschiedlichen Formen und Abmessungen sichern. Nach der Befestigung an der Seitenwand kann das Netz sowohl an das Ladegut, als auch um das Ladegut gespannt werden. Mittels Klemmschlossgurten ist das Netz verstell- und spannbar.

Zurrnetz für palettierte Ladungen

Mit speziellen Zurrnetzen können palettierte Ladungen mit geringem Aufwand gesichert werden. Die Grundausstattung besteht aus einem Basisnetz, einer Sperrstange sowie Schnellspanngurten. Die Anwendung ist einfach: Die Sperrstange wird durch die Schlaufen mit dem Basisnetz verbunden und an den Enden in Zurrpunkten verankert – damit liegt die Ladung formschlüssig an der Sperrstange an. Danach wird das Netz über die Ladung gelegt und mit den Schnellspannern ebenfalls an Zurrpunkten verspannt. Sollte die Länge des Basisnetzes für das Ladegut nicht ausreichen, kann es mittels Erweiterungsnetz verlängert werden.

Trennnetz zur Teilung des Laderaums

Ein einfaches Hilfsmittel zur Unterteilung von Laderäumen sind Trennnetze. Sie werden zur formschlüssigen Ladungssicherung sowohl in Fahrtrichtung als auch zur rückwärtigen Sicherung eingesetzt. Sie eignen sich besonders für die Sicherung von Paketstücken im Kofferaufbau oder Container und werden in verschiedenen Abmessungen angeboten. Wie Zurrnetze werden auch Trennnetze aus Gurtband, Spannelementen und Endbeschlägen nach der Norm DIN EN 12195-2 gefertigt. Die Kennzeichnung der Netze erfolgt mit einem Etikett nach VDI 2700 Blatt 3.3., das unter anderem die Werkstoffangabe, den Herstellernamen, das Herstelljahr und Angaben zur Belastbarkeit enthält.

Staupolster: Lücken einfach schließen

vielen Größen und je nach Ausführung für den ein- oder mehrmaligen Gebrauch geeignet. Sie werden mit geringer Druckluft (0,1 bis 0,4 bar) befüllt und halten einer hohen Druckbelastung stand.

Rutschhemmende Materialien

Rutschhemmende Materialien (RHM) – hierzu zählen Anti-Rutsch-Matten und rutschhemmende Böden – sind auf Grund des hohen praktischen Nutzens für die Ladungssicherung unentbehrlich. Sie erleichtern die Sicherungsmaßnahmen, indem sie den Reibbeiwert μ (sprich „mü“) zwischen Ladegut und Ladefläche erhöhen. Ladung darf aber niemals alleine nur durch rutschhemmende Materialien gesichert werden; zusätzliche Sicherungsmaßnahmen, wie Blockieren oder Niederzurren sind erforderlich.

Anti-Rutsch-Matten werden in verschiedenen Ausführungen angeboten: Matten aus Gummigranulat besitzen einen Hohlraumanteil, der Verunreinigungen auf der Ladefläche aufnehmen kann, wodurch Verluste des Reibbeiwerts verringert werden. Solche Matten eignen sich sowohl für Palettenware, als auch in entsprechender Ausführung für den Schwerlasttransport. Matten aus Vollgummi sind auf Grund der geschlossenen Struktur für hohe Druckbelastungen ausgelegt, weshalb sie besonders bei Schwerlasttransporten zur Anwendung kommen. Gegen Öle und Betriebsstoffe sind sie äußerst resistent.

Rutschhemmende Böden werden in Plattengrößen gefertigt und auf der Lkw-Ladefläche fest verbaut. Alternativ kann die Ladefläche mit rutschhemmendem Belag direkt beschichtet werden. Bei einem solchen Boden ist zu beachten, dass beim Beladen das Ladegut von oben auf die Ladefläche abgesetzt werden muss. Ein Verschieben, wie auf einem Siebdruckboden, ist nur bedingt möglich. Allerdings geht die Beladung zügiger voran, weil das Auslegen von Anti- Rutsch-Matten entfällt.

Praxistipp:

Zurrkraft-App statt kniffliger Berechnungen

Zahlreiche Hersteller von Ladungssicherungshilfsmitteln bieten App-Lösungen an, mit denen die Sicherungsmaßnahmen berechnet werden können. Die Berechnung erfolgt bei vielen Apps nach der Norm DIN EN 12195-1 oder wahlweise nach der Richtlinie VDI 2700 Blatt 2. Mit einer solchen App kann zum Beispiel ermittelt werden, wie hoch die Anzahl der benötigten Zurrgurte beim Niederzurren sein muss. Hierfür sind die Parameter, wie Ladungsgewicht, Gleit-Reibbeiwert, Zurrwinkel und Spannkraft STF, der zur Verfügung stehenden Zurrgurte, einzugeben. Darüber hinaus bieten viele Apps Zusatzfunktionen an, wie einen Winkelmesser oder die Möglichkeit, Lastverteilungspläne und Fotos zu hinterlegen.

  • Kaufen Sie nur rutschhemmende Materialien, die der Richtlinie VDI 2700 Blatt 15 entsprechen.
  • Beachte: Sehr hohe Reibbeiwert von über 0,9 wurden unter idealen Bedingungen gemessen und können sich unter realen Umgebungseinflüssen reduzieren.
  • Achten Sie vor der Beladung darauf, dass der Anti-Rutsch-Boden beziehungsweise die Ladefläche vor dem Platzieren der Anti-Rutsch-Matten besenrein sowie frei von Eis oder ölhaltigen Rückständen ist.
  • Rutschhemmende Materialien sind immer in Kombination mit anderen Sicherungsmaßnahmen einzusetzen.
  • Die Fahrer sollten die Prüfzertifikate mit an Bord haben – so können die Reibbeiwerte, etwa bei einer Polizeikontrolle, belegt werden.

Dieter Bachmann

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