24-Autohöfe: Hohe Ansprüche an sich selbst – seit 25 Jahren

  • In Wernberg an der A93 stand der erste 24-Autohof, die Architektur elegant und zeitlos klassisch. Der Bau wurde zum Markenzeichen, das in der Mitte leuchtende„24“-Tortenstück zum Logo für die 24-Autobahn-Raststätten GmbH.
  • Gut 40 Millionen Gäste konnten die 24-Autohöfe – aktuell 13 an der Zahl –, die alle an besonderen Verkehrsdrehscheiben ihr Zuhause gefunden haben, begrüßen.
  • Im 25. Gründungsjahr werden die treuen Gäste mit Losaktionen, Gewinnspielen und Sonderangeboten belohnt.
  • Die Aufgabe „Corona“ hat das sowieso schon enge 24-Team nur noch mehr zusammengeschweißt.

Alexander Ruscheinsky und Konrad Habbel haben 1996 die 24-Autohof-Gesellschaft ins Leben gerufen. Zuvor hatte Ruscheinsky schon die EuroRastpark-Autohofkette als geschäftsführender Gesellschafter bei der Vielberth-Gruppe aufgebaut und dabei insbesondere mit seinem Freund und Raststättenlegende Toni Strohofer die Vereinigung Deutscher Autohöfe (VEDA) gegründet.

Deren erster großer Erfolg war die Beschilderung der Autohöfe auf der Autobahn in Zusammenarbeit mit dem Bundesverkehrsministerium. Über 10.000 neue Lkw-Parkplätze sind damit privat entlang den Autobahnen entstanden, Bund und Länder haben dadurch mehr als eine Milliarde Euro an öffentlichen Geldern eingespart.

Ruscheinsky, heute VEDA-Ehrenpräsident, hat wie kein anderer die Entwicklung des Rastens entlang den deutschen Autobahnen mitbestimmt. Genannt seien hier die erste Doppelbeschilderung auf der Autobahn eines Autohofs (2002), die erfolgreiche Integration von Fast-Food-Restaurants (seit 2006), die ersten Premium-Lkw-Parkplätze (2016) und der erste Mega-Elektro-Ladepark (2020).

Wesentlicher Baustein der Erfolgsgeschichte der 24-Autohöfe sind die kompetenten und starken Pächter, mit denen man sich intensiv und strategisch austauscht. Eine hoch motivierte Mannschaft steht hinter der Arbeit der beliebten Autohöfe und setzt deren Philosophie Tag für Tag ganz im Sinne der Gäste um. System dort, wo es hilfreich ist, um Abläufe und Qualität zu sichern, gleichzeitig aber ohne die Einschränkung der Individualität jedes einzelnen Pächters und Standorts.

Diese Freiheit spürt auch der Gast, der einen 24-Autohof betritt; jeder hat durch die sich wunderbar einbringenden Betreiber, meist Familien, eine ganz persönliche Note.

Auch der Generationswechsel ist bereits geglückt, die „Jungen Wilden“ definieren Rastqualität, Rastsicherheit und Fairness unterwegs völlig neu. Zug um Zug erfolgte der Wechsel der Generationen. Früh wurde schon ein junger und qualifizierter Managementunterbau geschaffen. Ruscheinskys Kinder, Dr. Jessica Ruscheinsky und Daniel Ruscheinksky gemeinsam mit Daniel Weber, alle hervorragend ausgebildete Immobilienfachleute, waren reif zum Übernehmen.

„Jeder neue Autohof muss noch besser werden als sein Vorgänger“, diesen 24-Code will auch die neue Geschäftsführung fortführen.
Wir sprachen mit Daniel Ruscheinsky, Geschäftsführer der 24-Autobahn-Raststätten GmbH und Vorstandsmitglied der VEDA e.V.




  • Warum liegen Ihnen speziell die Bedürfnisse der Berufskraftfahrer am Herzen?


In Zeiten der Pandemie haben es die Fahrer endlich geschafft, dass ihre Bedeutung in das Bewusstsein der Bevölkerung eingegangen ist. Allerdings nur für kurze Zeit! Wir als Autohofkette dagegen sind uns schon immer über die Probleme und Schwierigkeiten dieser Berufsgruppe bewusst.

Über 35.000 fehlende Lkw-Stellplätze in Deutschland, zu viele Übergriffe von raubenden Banden, mangelhafte sanitäre Anlagen entlang der Bundesautobahnen, schlechte Bedingungen bei der Anlieferung der Waren und eine zu niedrige Entlohnung sind nur ein paar Probleme, die Lkw-Fahrern tagtäglich begegnen und zu einem Fahrermangel führen, der uns in naher Zukunft noch stark beschäftigen wird.

Die 24-Autohöfe können nicht all diese Probleme lösen, aber ein wenig mithelfen, dass sich die Fahrer bei uns wohl fühlen und wie man so schön sagt, „eine gute Zeit haben“.

Mit unserem Konzept des Premium Parkens schaffen wir an jedem unserer Autohöfe viele neue und sichere Lkw-Stellplätze. Die Parkplätze sind beschrankt, videoüberwacht und gut ausgeleuchtet.

Als zusätzlichen Service für unsere Fahrer bieten wir kostenloses WLAN über den ganzen Parkplatz an.

Ein weiterer Service, der sehr gut angenommen wird, sind unsere Outdoor-Fitness- Parks. Hier können sich die Fahrer in ihren Pausen sportlich betätigen, damit sie ihre Fahrt später ausgeruht und gestärkt fortsetzen können.

Erst vor kurzem haben wir unsere Anlagen mit Paketabholstationen von Amazon ausgerüstet. Somit können Berufsreisende Waren online bestellen und direkt an ihren Wunschort bzw. Wunschautohof liefern lassen. Das Feedback der Lkw-Fahrer dazu ist überragend.

Da die Berufskraftfahrer viel Zeit auf der Autobahn und an den Autohöfen verbringen, soll auch das Thema Kultur nicht zu kurz kommen. „24“ hat auch hier Pionierarbeit geleistet und hat Kultur in Form des weltweit ersten Museums für Bademoden und Badekultur, das BikiniARTmuseum direkt an die Autobahn A6 nach Bad Rappenau gebracht. In den gerade fertig werdenden neuen 24-Autohöfen an der A9 gegenüber dem Flughafen Leipzig und an der A63 in Wörrstadt bei Mainz wird es spannende Ausstellungen geben.

Die Bedürfnisse der Berufskraftfahrer sind somit für uns eine absolute Herzensangelegenheit.

  • Welche Erwartungen und Anforderungen stellen Sie an die Pächter der 24-Autohöfe? Wie muss ein Pächter heute seinen Autohof ausrichten, um erfolgreich arbeiten zu können?

Ein Autohofpächter muss eigentlich schon ein Übermensch sein, denn er sollte etwas von Gastronomie, vom Handel, vom Tankstellenbetrieb, von der Organisation eines Betriebs, der niemals schließt und 365 Tage rund um die Uhr offen hat und von Haustechnik, denn der Autohof ist gespickt mit technischen Anlagen, Küche/Tankstelle/Klima/ Umwelt/Digitalisierung verstehen.

Ein 24-Autohof-Pächter soll weiterhin mit Überzeugung zu unseren Leitgedanken stehen und zum anderen in das 24-Pächterteam passen. Die Leitgedanken sind, dass unser Gast im Mittelpunkt steht, dass er unterwegs eine angenehme Pause machen kann und der Berufskraftfahrer auch eine persönliche Ansprache findet, hier muss der Autohof auch ein wenig das „Unterwegs zu Hause“ sein. Die 24-Autohöfe pflegen einen regen Austausch untereinander und tauschen sich im Team aus und verbessern gemeinsam Service und Qualität. Zwischen dem zentralen Management und den Pächtern besteht ein eher ungewöhnliches, gutes Verhältnis. Wer einen 24-Autohof pachtet, dort aber nur sein eigenes Ding drehen möchte, ist fehl am Platz.

  • In Leipzig und Wörrstadt werden kurzfristig zwei neue 24-Autohöfe eröffnet. Gibt es konkrete Überlegungen, weitere Autohöfe an deutschen Autobahnen zu bauen? Nach welchen Kriterien suchen Sie die Standorte aus?

In Leipzig, Ausfahrt Großkugel, und Wörrstadt entstehen zwei besondere Autohöfe. Die beiden neuen Standorte sind richtig außergewöhnlich. In Wörrstadt gibt es auf gut 80 Kilometern auf der A63 zwischen Kaiserslautern und Mainz/Frankfurt keine einzige Versorgungsstation und die Erschließung des Autohofs direkt an der Autobahn ist überdurchschnittlich komfortabel und nah. McDonald‘s und Burger King haben den Standort auch schon belegt.

Der Autohof in Leipzig entsteht an der Autobahnausfahrt Großkugel, direkt gegenüber vom Flughafen und bekommt einen über 50 Meter hohen Pylon. Dadurch wird dies zu einer außergewöhnlich prägnanten Stelle. Auch die Verkehrserschließung ist phänomenal.

Beide Autohöfe haben ein besonders weiterentwickeltes Konzept. Man kann gespannt sein.

Und zum ersten Mal werden auch unter dem Motto „Kultur an der Autobahn“ unterhaltsame Ausstellungen für die Gäste geboten. 24 wird weiter expandieren, wir gehen davon aus, dass wir 2022 mit dem Bau eines weiteren Autohofes beginnen. In Deutschland gibt es immer wieder durch den Bau von neuen Autobahnen und durch Frequenzsteigerungen bestehender Autobahnen Stellen, an denen ein Autohof entstehen kann, also wirtschaftlich betrieben werden kann. Solche Stellen sind zu lokalisieren und zu untersuchen, ob diese baurechtlich machbar sind.

  • Wie definieren Sie persönlich guten Autohof-Service?

Kurz und bündig: Ein guter Service zeichnet sich dadurch aus, dass die Kundenerwartungen erfüllt werden. Ein exzellenter Service indem, dass die Kundenerwartun gen übertroffen werden. Zum exzellenten Service gehören für uns neben einem breit gefächerten gastronomischen Angebot mit gesunden Alternativen, frische und qualitativ hochwertige Lebensmittel, freundliches, aber nicht aufdringliches Personal und ein Ambiente zum Wohlfühlen und Entspannen.

Dabei ist es sehr wichtig, dass man Stammkunden kennt und auch persönlich anspricht.

Der Autohof steht dafür, dass er ein wenig das Ersatzzuhause ist für diejenigen, die tagelang unterwegs sind.

Auch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis gehört zu unseren Stärken. Zwei kürzlich erschienene Preisvergleiche des ADAC und des Automobilclubs von Deutschland (AVD) haben gezeigt, dass Autohöfe im Schnitt 20% günstiger sind als Autobahn-Raststätten. Beim Sprit kann man sogar noch mehr sparen. Bis zu 39 Cent pro Liter.

Abfahren von der Autobahn lohnt sich also in jedem Fall!

Für unsere Berufskraftfahrer, die oft wochenlang von ihren Familien getrennt leben, sind unsere Autohöfe wie ein zweites Zuhause. Für das Feedback, das wir von unseren Fahrern in Form von Auszeichnungen wie zum Beispiel „Beste Autohof Kette“ seit 2007, „Preis-Leistungssieger“ oder Gold in der Kategorie „Familienfreundlich“ bekommen, sind wir sehr stolz und dies spornt uns täglich an, noch besser zu werden.


Elke Lichtenberg

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