- Anzeige -
Anzeige: SpanSet
- Anzeige -

Forschungsprojekt für mehr Sicherheit

Normen und Richtlinien für Fahrzeugaufbauten und Ladungssicherung.

Forscher der Fachhochschule Dortmund und ihre Partner sind überzeugt, dass die Normen und Richtlinien für Lkw-Aufbauten und die Ladungssicherung erweitert werden sollten. Im Projekt „CargoSec“ gehen sie den Beschleunigungen nach, die auf die Aufbauten und Ladungen wirken. „Unsere Versuche zeigen in der Fahrpraxis teils deutliche Überschreitungen der in den Normen und Richtlinien zugrunde gelegten Beschleunigungswerte für die Abnahme von Fahrzeugaufbauten und die Berechnung der Ladungssicherung“, berichtet Alexander Lampkowski, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Maschinenbau der FH Dortmund. Besonders betroffen: Die Fahrzeuge der Klasse N1 mit einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 t und die Fahrzeuge der Klasse N2 mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 t und bis zu 12 t. Auch beim Übergang von glattem auf griffigem Asphalt und dem Wechsel in die Kurvenfahrt haben die Forscher deutlich erhöhte Werte gemessen.

Dafür werden Fahrzeuge verschiedener Hersteller und Typenklassen – ausgestattet mit Sensoren – auf die Teststrecke des Projektpartners F&T LaSiSe in Selm geschickt. Die Experten der FH Dortmund und ihre Partner haben dabei auch unterschiedliche Beladungen mit verschiedenen Schwerpunkten im Fokus und testen Kombinationen von Lenkwinkeländerungen und Vollbremsungen sowie verschiedene Fahrbahnuntergründe. Ihr Ziel: Belastbare Vorgaben für die Normen und Richtlinien zu definieren, um maximale Sicherheit in alltäglichen Fahrsituationen zu gewährleisten. „Die Kraftfahrer sind diejenigen, die mit den Gefahren umgehen müssen“, so Ralf Damberg, Geschäftsführer des Projektpartners LOG4- Consult.

„Bei verschiedenen Fahrzeugklassen haben wir auch steigende Beschleunigungswerte auf der Ladefläche bei Reduktion der zugeladenen Masse festgestellt“, erklärt Alexander Lampkowski eine weitere Erkenntnis der ersten Testfahrten. Auch hier kam es zu Überschreitungen bisher angenommener Beschleunigungswerte. Für den Fahrer ein kaum kalkulierbares Risiko, denn veränderte Ladungen auf einer Tour sind die Regel und nicht die Ausnahme. So sagt etwa Oliver Ellermann, Vorstand des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel: „Eine typische Tagestour umfasst 12 bis 16 Anlieferstellen, bei der aufgrund des Produktmix nie eine homogene Ladungsstruktur erreicht werden kann.“ Der Verband begrüßt die Forschung und eine daraus resultierende mögliche Norm-Erweiterung, um die Sicherheit im Transportsektor zu erhöhen.

„Wir brauchen eine differenzierte Betrachtung der Fahrzeugkategorien N1 bis N3 und eine Annäherung an straßenrelevante Realsituationen“, betont Ralf Damberg. Die Fahrer müssen sich darauf verlassen können, dass die Aufbauten allen alltäglichen Situationen standhalten und die Vorgaben für die Berechnung der Ladungssicherung den realen Anforderungen entsprechen. Dies sei auch mit Blick auf das Zukunftsthema autonomes Fahren bedeutsam.

Das Projekt „CargoSec“ wird durch „WIPANO – Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen“ gefördert.

Empfohlene Artikel

Eine Antwort hinterlassen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

eins × 4 =

Aktuelle Beiträge

EuGH: Urteil zum EU-Mobilitätspaket

Litauen, Bulgarien, Rumänien, Zypern, Ungarn, Malta und Polen haben beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) Nichtigkeitsklagen gegen das Mobilitätspaket erhoben, das im Jahr 2020 vom Unionsgesetzgeber,...

Daimler Truck auf der IAA Transportation 2024

Bei Daimler Truck stehen auf der IAA Transportation 2024 in Hannover die Themen Dekarbonisierung und Digitalisierung im Fokus. Das Messe-Highlight von Daimler Truck ist...

Krone: Premieren auf dem IAA-Stand

Auf der IAA Transportation 2024 in Hannover geht Krone mit dem zukunftsweisenden Konzept „Dimensions in Motion“ an den Start. Auf dem Messestand C40 in Halle...

Scania: Großglockner-Testfahrt mit E-Lkw

Auf der IAA TRANSPORTATION ist das Thema Elektromobilität eines der Hauptthemen. Alle Hersteller arbeiten mit Hochdruck daran und bieten bereits serienreife Lösungen an. Es...

MAN Truck & Bus: Weltpremiere für den MAN eTGL auf der IAA

Zur IAA 2024 stellt MAN Truck & Bus den neuen MAN eTGL vor. Der elektrisch betriebene 12-Tonner rundet das MAN Elektro-Lkw-Portfolio um den leichten...

75-jähriges DAF-Jubiläum: Generationen-Vergleich

2024 wird nicht nur das 75-jährige Jubiläum der Lkw-Produktion bei DAF (1949–2024) gefeiert, auch die über 50-jährige Partnerschaft mit dem österreichischen DAF-Handelspartner Tschann liefert...

DAF: Elektro-Lkw im Praxiseinsatz

DAF Trucks bereitet sich auf die Serienproduktion von vollelektrischen Lkw vor. Mehrere Transportunternehmen in den Niederlanden haben bereits eine Reihe von Fahrzeugen in Betrieb...