Im Mittelpunkt der Initiative „Deutschland blickt’s“, die 2026 startet, stehen unter anderem die neuen Herausforderungen beim Thema Verkehrssicherheit, die durch die zunehmende Elektrifizierung des Straßenverkehrs entstehen: etwa verändertes Fahrverhalten und neue Geräuschkulissen.
Die bundesweite Initiative wird vom Blicki e.V. ins Leben gerufen, der im Bereich Mobilität bundesweit bislang schon über 90.000 Kinder geschult hat.
Unterstützt wird die Aktion auch von Mercedes-Benz Trucks und Daimler Buses. Lkw und Bussen als großen und schweren Fahrzeugen kommt beim Thema Verkehrssicherheit eine besondere Bedeutung zu, da sie im Falle eines Unfalls oft gravierendere Folgen verursachen können. Mercedes-Benz Trucks und Daimler Buses verfolgen die Vision vom unfallfreien Fahren und setzen auf aktive und passive Sicherheitssysteme sowie Trainings und Schulungen für Fahrerinnen und Fahrer.
Mercedes-Benz Trucks und Daimler Buses wollen für „Deutschland blickt’s“ unter anderem Fahrzeuge sowie Vertriebs- und Service-Standorte für Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt Schulungen zur Verfügung stellen.
Rücksicht, Vorsicht und Weitsicht
Die auf mehrere Jahre angelegte Initiative „Deutschland blickt’s“ will für mehr Rücksicht, Vorsicht und Weitsicht im Straßenverkehr sensibilisieren. Dahinter steht das Ziel, ein neues Miteinander im Verkehr zu fördern – dies gewinnt gerade im Zeitalter der E-Mobilität an Bedeutung. Ein weiterer zentraler Beweggrund ist auch das zunehmend aggressive Verhalten im Straßenverkehr: Laut einer aktuellen Umfrage des ADAC nehmen zwei Drittel der Autofahrerinnen und Autofahrer immer mehr Aggressivität im Straßenverkehr wahr. Die Initiative will hier bewusst ein Zeichen für mehr gegenseitige Achtsamkeit setzen. Ein Schwerpunkt wird hierbei die Aufklärung von Vor- und Grundschülern und deren Angehörigen sein.
Aktuelle Zahlen unterstreichen Handlungsbedarf
Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes machen die Relevanz der Initiative deutlich: Demnach wurde im vergangenen Jahr alle 19 Minuten ein Kind im Straßenverkehr verletzt oder getötet. Dies entspricht rund 27.260 Kindern unter 15 Jahren. Jeden Tag starben durchschnittlich acht Menschen infolge eines Unfalls im Straßenverkehr, in Summe 2.770 Personen. Laut den jüngsten, im Februar 2025 veröffentlichten Zahlen der EU auf Basis der Datenbank CARE waren 2023 bei Unfällen unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen ab 3,5 Tonnen etwa 90 Prozent der Todesopfer Personen, die nicht zu den Insassen dieser Fahrzeuge gehörten. Pkw-Insassen machten mit etwa 50 Prozent die Mehrheit der Todesopfer aus, Fußgänger folgten mit etwa 15 Prozent, auf Radfahrer entfielen etwa 6 Prozent. Bei Busunfällen waren etwa 20 Prozent der Todesopfer Insassen des Busses – Fahrgäste und Fahrer – sowie ca. 34 Prozent Pkw-Insassen, ca. 29 Prozent Fußgänger und ca. 9 Prozent Radfahrer.
Batterie-elektrischer Safety Truck
Im Rahmen einer Presseveranstaltung in Berlin hat Mercedes-Benz Trucks erstmals seinen neuen Safety Truck präsentiert: einen batterie-elektrischen Mercedes-Benz eActros 600 für den Fernverkehrseinsatz. Mit Safety Truck und Safety Coach als spezielle Präsentationsfahrzeuge zeigen Mercedes-Benz Trucks und Daimler Buses traditionell den jeweils aktuellen Stand der Sicherheitstechnik. Mercedes-Benz Trucks hat ein Elektro-Fahrzeug für den neuen Safety Truck gewählt, um auf die sich verändernden Rahmenbedingungen für die Verkehrssicherheit durch die zunehmende Elektrifizierung aufmerksam zu machen. So müssen sich die anderen Verkehrsteilnehmer auf eine neue Geräuschkulisse und ein schnelleres Anfahren einstellen. Auch müssen sich die Rettungskräfte auf die Hochvolt-Technik vorbereiten.
Die Veränderungen im Bereich Verkehrssicherheit durch E-Mobilität gelten weitgehend analog für elektrische Busse. Die Beschleunigung in E-Bussen erfolgt – elektronisch gesteuert – dynamisch, jedoch stets komfortabel und sicher auch für stehende Fahrgäste.
Akustisches Warnsystem
Eine Sicherheits-Ausstattung speziell für Lkw und Busse mit batterieelektrischem Antrieb wie den eActros 600 und den eCitaro ist das vom Gesetzgeber geforderte externe Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS). Hintergrund: Die Geräuscharmut des E-Fahrzeugs könnte in einzelnen Fällen zu gefährlichen Situationen führen, wenn zum Beispiel Fußgänger oder Radfahrer den Elektro-Lkw beziehungsweise den Elektro-Bus zu spät bemerken. Das akustische Warnsystem soll solche Gefahrensituationen vermeiden. Das AVAS spielt hierfür per Lautsprecher Töne bei der Vorwärts- und Rückwärtsfahrt ab.
Aktive elektronische Helfer
Aktive Sicherheits-Assistenzsysteme unterstützen unter anderem dabei, dass Fahrer gefährliche Situationen rechtzeitig erkennen, frühzeitig abbremsen und den Überblick über das Verkehrsgeschehen behalten können. Die elektronischen Helfer können insbesondere dazu beitragen, dass Momente der Unachtsamkeit etwa aufgrund von Übermüdung, Stress oder Ablenkung für alle Beteiligten möglichst ohne schwere Folgen bleiben. Ob beispielsweise Notbremsassistent, Abbiegeassistent, Frontkollisionswarnsystem, Verkehrszeichenerkennung oder Aufmerksamkeitsassistent, alle Assistenzsysteme sollen den Fahrer innerhalb der Systemgrenzen beim Führen des Fahrzeugs so gut wie möglich unterstützen. Die Fahrer bleiben jedoch, wie auch gesetzlich festgelegt, zu jeder Zeit für das sichere Führen des Fahrzeugs vollumfänglich verantwortlich.



