- Anzeige -
Anzeige: Rijcenter Gons
- Anzeige -
Anzeige: SONAX

MAN Truck & Bus: Vollelektrischer Reisebus Lion’s Coach E

Nach Einführung der Lion’s City E Familie für den Stadt- und Überlandeinsatz mit nahezu 3.000 produzierten eBussen seit 2019 setzt MAN mit dem Lion’s Coach E nun frühzeitig auf die Elektrifizierung des Reiseverkehrs. Dabei werden die bewährte Antriebstechnologie aus dem eTruck sowie innovative NMC-Batterie-Packs, die im Werk Nürnberg gefertigt werden, genutzt.

Der Lion’s Coach E verfügt über eine nutzbare Energiekapazität von 320 bis 480 kWh mit einer Reichweite von bis zu 650 Kilometern. Sein Designkonzept verringert den Luftwiderstandsbeiwert deutlich. Auch in puncto Raumangebot kann der erste eCoach Europas überezugen: Bis zu 63 Fahrgäste können komfortabel darin reisen – und das mit keinerlei Einschränkungen beim Gepäckvolumen im Vergleich zum Dieselpendant.

Die Produktion der ersten Fahrzeuge ist für 2026 im türkischen Werk in Ankara geplant. Im Anlauf der Serienfertigung soll eine „Early Fleet“ an ausgewählte Pionierkunden in den europäischen Kernmärkten gehen.

„Mit unserem eReisebus beginnt eine neue Ära des emissionsfreien und geräuscharmen Reisens, auf das viele Kunden gewartet haben. Wir freuen uns, hier ganz vorne mit dabei zu sein und einen so dynamischen sowie innovativen Bus auf die Räder zu stellen,“ sagt Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus.

MAN ist bereits seit sechs Jahren erfolgreich mit der Lion’s City E Familie für den Stadt- und Überlandbereich unterwegs. Allein im ersten Halbjahr 2025 betrug der Absatz insgesamt 670 Elektrobusse, was einem Anteil von mehr als 50 Prozent der von MAN in Europa abgesetzten Stadtbusse entspricht. Konsequenterweise hat MAN nun auch die Elektrifizierung des Reiseverkehrs im Blick. Der MAN Lion‘s Coach E wird sowohl den gesellschaftlichen Anforderungen nach Klimaschutz als auch den Kundenwünschen für einen nachhaltigen Reiseverkehr gerecht.

Komfortabel und geräumig: Der Fahrgastraum ist exklusiv ausgestattet.
Komfortabel und geräumig: Der Fahrgastraum ist exklusiv ausgestattet.

Vielfältige Einsatzgebiete

Im ersten Schritt der Entwicklung von Fahrzeug und öffentlicher Ladeinfrastruktur bei einer Reichweite von bis zu 650 Kilometern unter günstigen Bedingungen werden die bevorzugten Einsatzgebiete des MAN Lion’s Coach E die Kurz- und Mittelstrecke sein. Dazu können Shuttledienste, Werkverkehre und Städtetrips ebenso gehören wie exklusive Tourismusangebote. Schon heute ist mit einer CCS-Ladeleistung des Fahrzeuges von bis zu 375 Kilowatt in Verbindung mit den gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten des Fahrers ein ähnliches Einsatzprofil wie mit einem Dieselbus darstellbar. Mit der bereits in Entwicklung befindlichen Megawatt-Ladeinfrastruktur (Megawatt Charging System, MCS, bis 750 kW) sollen sich die Einsatzbereiche des Elektrobusses künftig immer deutlicher in Richtung Langstrecke ausweiten – auch ohne tägliches Nachladen.

Bewährtes Fahrzeugkonzept

Nach jahrelanger Erfahrung im Serieneinsatz von elektrischen Stadtbussen hat MAN sich auch beim eCoach für den batterieelektrischen Antrieb entschieden, nicht zuletzt wegen dessen massiver Effizienzvorteile, die bis zum Faktor Drei gegenüber den Technologien mit Wasserstoff als Energieträger betragen.

Das Grundkonzept des eReisebusses basiert auf dem Packaging des bewährten Lion’s Coach. Im ersten Schritt kommt er als 13,9 m langer, kompakter Dreiachser mit einem technisch zulässigen Gesamtgewicht von maximal 27,3 Tonnen auf die Straße. Aufgrund der großen Gewichtsreserven des Dreiachsers bietet der Wagen ausreichend Platz für einen oder zwei optionale Batterie-Packs vor der Hinterachse – zusätzlich zu den serienmäßigen vier Packs im Heck des Busses, ohne den Gepäckraum über Gebühr zu beschneiden. Für die maximal 63 Fahrgäste verbleiben minimal 11 Kubikmeter Gepäckvolumen, maximal sind es 13 Kubikmeter – inklusive rund zwei Kubikmeter in den Gepäckablagen. Das bedeutet je Fahrgast rund 180 bzw. 215 Liter Volumen. Bei der Zahl der Fahrgastsitze gibt es so keinerlei Einschränkungen im Vergleich zum Dieselpendant.

Das Gepäckraumvolumen ist auch bei 63 Fahrgästen auseichend groß.
Das Gepäckraumvolumen ist auch bei 63 Fahrgästen auseichend groß.

Um eine attraktive Modellpalette darzustellen, startet MAN mit dem elektrischen Lion’s Coach 14 E Dreiachser und wird Zug um Zug bis in die Jahrzehntewende weitere Typen im Reisebus-Segment anbieten. Das mittelfristige Ziel hierbei ist eine Kostenparität zum Dieselbus durch geringere Energie-, Wartungs- und Reparaturkosten. Zudem kann der eCoach als echte Chance für die Reisebus-Touristik gesehen werden, vor allem, um neue Zielgruppen zu erreichen, für die auch das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle in der Reiseplanung spielt. Sind die Werte für den CO2-Ausstoß von durchschnittlich 30 Gramm pro Personenkilometer für den Dieselbus schon heute sehr gering, können diese mit dem elektrischen Reisebus auf ein Zero-Emission-Level reduziert werden.

Dynamisches Design

Markant: Das Heck des Lion’s Coach E
Markant: Das Heck des Lion’s Coach E

Mit seinem futuristischen Design ist der neue MAN eCoach auf den ersten Blick als ganz besonderen Reisebus erkennen. Die charakteristische Formsprache von MAN-Bussen wurde weiterentwickelt und mit modernen Akzenten ergänzt. Dazu zählen ein neues, dynamisches Markengesicht, eine aerodynamisch optimierte Formgebung der Heckpartie sowie eine innovativ interpretierte B-Säulen-Optik.

Die aerodynamische Feinarbeit des MAN Design-Teams an der Außenhaut lässt den beim Reisebus wichtigen Luftwiderstandsbeiwert deutlich sinken, was sich auch positiv auf die Reichweite auswirkt. Dies ist vor allem dem neuen „Aero-Heck“ zuzuschreiben. Eine Verbesserung in Sachen Aerodynamik soll auch mit dem OptiView-Spiegelersatzsystem erreicht werden.

Das OptiView-Spiegelersatzsystem trägt zur Verbesserung der Aerodynamik bei.
Das OptiView-Spiegelersatzsystem trägt zur Verbesserung der Aerodynamik bei.

Kraftvoller und emissionsfreier Antrieb

Der im Lion’s Coach E verwendete, hauseigene Elektromotor MAN eCD330 ist ein Synchron-Motor (PSM), der gleichsam durch seine hohe Leistungsdichte als auch seine Effizienz überzeugt. Die PSM-Technologie hat sich deutlich gegenüber der Asynchron-Technologie (ASM) durchgesetzt und wird so auch in den eTrucks von MAN genutzt. Der Zentralmotor ist mittig unter dem hinteren Batterie-Pack und gut von unten zugänglich verbaut. Er liefert seine Kraft an das bewährte Achsdifferential.

Die maximale Antriebs- als auch Bremsleistung von 330 kW (449 PS) steht dabei aufgrund der Motorcharakteristik dauerhaft zur Verfügung und liegt bei 2.740 bis 5.500 Umdrehungen in der Minute an.

Der Motor ist mit einem automatisierten Vierganggetriebe MAN TipMatic 4 aus eigener Fertigung gekoppelt, das sich durch sehr kurze Lastunterbrechungen und kaum merkliche Schaltvorgänge auszeichnet sowie beste Effizienz auch bei den hohen Geschwindigkeiten von Reisebussen garantiert.

Die Elektronik unterstützt sowohl beim effizienten Beschleunigen als auch beim Verlangsamen. Dies geschieht auf mindestens vierfache Weise und kann vom Fahrer jeweils nach Wunsch eingesteuert werden: Die beiden Programme „TipMatic Efficiency“ und „TipMatic Performance“ sowie die separat anwählbaren Funktionalitäten „Segeln“ und „One Pedal Drive“. Mit dem Powermeter und der Energiebilanzanzeige im großen Digitaldisplay kann sich der Fahrer zudem jederzeit optimal über die Auswirkungen der individuellen Einstellungen informieren.

Neues MAN BatteryPack aus eigener Produktion

Die Energiekapazität von 356 bis 534 kWh kann dank einer erweiterten Entladetiefe bis zu 90 Prozent genutzt werden.
Die Energiekapazität von 356 bis 534 kWh kann dank einer erweiterten Entladetiefe bis zu 90 Prozent genutzt werden.

Die Batterie-Module speichern jeweils 89 kWh pro Pack und sind in Zellchemie und Aufbau speziell für die Nutzung im Nutzfahrzeug entwickelt. Sie werden im Werk Nürnberg seit 2025 in Großserie produziert. Die Batterie-Packs bieten mit ihrer NMC-Zellchemie und dem ausgeklügelten Temperaturmanagement eine hohe Energiedichte bei kompakter Bauform, langer Lebensdauer und schnellem Aufladen – auch bei geringer Rest-Batterieladung und niedrigen Außentemperaturen.

Die Batteriekapazität ist modular auf vier bis maximal sechs Packs verteilt – für eine einsatzgerechte Reichweite – das bedeutet für den Lion’s Coach E eine installierte Energiekapazität von 356 bis 534 kWh, von der dank einer erweiterten Entladetiefe bis zu 90 Prozent genutzt werden können. Vier Batterie-Packs kommen serienmäßig im Heck zum Einsatz, einer oder zwei weitere Akkus können auf Wunsch vor der Hinterachse verbaut werden. Die Batterien und ihre Produktion sind in ein umfassendes Sicherheitskonzept eingebunden und erfüllen die busspezifische Umsturzrichtlinie ECE-R66.02.

Den immer optimalen Betriebszustand der Batterien hinsichtlich Ladestatus der einzelnen Zellen, Spannungs- und Stromüberwachung, optimaler Temperaturregulierung und Isolationsüberwachung gewährleistet beim Laden und im Fahrbetrieb das MAN Batteriemanagementsystem (BMS). Erstmals wird für einen MAN-Elektrobus bei Produktionsstart auch der ab Februar 2027 verpflichtende Batteriepass nach der Europäischen Batterierichtlinie (EU 2023/1542) ausgestellt. Er enthält rund 100 Datenpunkte innerhalb von sieben Kategorien wie „CO2-Emissionen“, „Recycling“ oder „Due Diligence“ und kann einfach über einen QR-Code ausgelesen werden.

Smarte Elektronik und Digital-Cockpit

Der MAN Lion’s Coach E verfügt über die neue Elektronikplattform, die seit dem Modelljahr 2024 in allen Bussen der Marken MAN und NEOPLAN Anwendung findet. Ebenso wurden die gesetzlichen Vorgaben zur Cybersecurity umgesetzt. Das neue Cockpit mit intuitivem MAN SmartSelect Bedienkonzept fügt sich mit seinem modernen Erscheinungsbild ins Konzept des Lion’s Coach E ein. Die digitalen Instrumente geben gut ablesbar über Reichweite, Energieeinsatz oder Rekuperation sowie den Batteriestatus Auskunft und spornen den Fahrer so fast schon spielerisch zum effizienten Fahren an.

Modern gestaltet: Der Arbeitsplatz des Fahrers
Modern gestaltet: Der Arbeitsplatz des Fahrers

Sicherheit durch Assistenzsysteme

Der MAN Lion’s Coach E soll besonders sicher sein. Das liegt nicht nur, aber auch an den neuen Sicherheits- und Assistenzsystemen, die mit der europäischen GSR B-Richtlinie 2024 verbindlich wurden. Dazu gehören neben dem aktuellen Notbremsassistenten EBA+ mit Fußgängererkennung auch AttentionGuard, der aktive Lane Return Assist sowie eine Tempolimit-Erkennung und vieles mehr.

Ein echter Meilenstein jedoch ist das neue Assistenzsystem MAN SafeStop Assist, das in Verbindung mit ACC Stop & Go oder MAN Traffic Jam Assist serienmäßig angeboten wird. Basis dafür ist, dass das aktive Interventionssystem erkennt, wenn der Fahrer nicht mehr handlungsfähig ist. Führt eine automatische Warnkaskade zu keinerlei Reaktion des Fahrers, leitet der MAN SafeStop Assist einen Nothalt ein und bremst den Bus innerhalb der Systemgrenzen in der eigenen Fahrspur – auch wenn diese kurvenreich ist – bis zum Stillstand ab und aktiviert die Notbeleuchtung sowie die Warnblinker.

Die Sicherheit der Hochleistungs-Batterien ist von immenser Bedeutung im umfassenden Sicherheitskonzept des Lion’s Coach E. Das fängt schon beim stabilen Sicherheitskäfig an, der konzeptionell und materiell dem Gerippe des Busses nachempfunden ist und darüber hinaus aufwendig crashoptimiert wurde. Er verhindert wirkungsvoll die Beschädigung der Batterien bei einem Heck- oder Seitenaufprall. Sollte es trotz aller mechanischer und elektronischer Sicherheitsvorkehrungen zu einer übermäßigen Erhitzung der Batterien kommen, werden die entstehenden Gase durch dafür vorgesehene Kanäle zur linken Fahrzeugseite abgeführt, wo sie weder Passagieren beim Aussteigen noch solchen auf dem Gehweg der Straße gefährlich werden können. Bauteile wie E-Maschine, Wechselrichter oder Leistungselektronik sind wie beim konventionellen Lion’s Coach durch eine Brandmelde- und Löschanlage abgesichert.

Umfassende Lösungen beim Umstieg auf eMobility

Das Team von MAN Transport Solutions arbeitet kontinuierlich daran, die Busunternehmen auf die neue Ära vorzubereiten. Denn auch auf Anwenderseite bedarf es einer Transformation auf dem Weg zum eCoach. Neben der Beratung zum geeigneten Fahrzeug zählen auch die Betrachtung kundenspezifischer Einsatzbedingungen, Kostenoptimierung, Routenanalyse, Flottenoptimierung und darauf aufbauend auch die notwendige Beratung zur Ladeinfrastruktur zum besonderen Angebot. Über das Produkt und seine Anwendung hinaus engagiert sich MAN zudem für den Ausbau der Ladeinfrastruktur: Die TRATON GROUP hat gemeinsam mit Daimler Truck und der Volvo Group das Joint Venture Milence gegründet, um mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte an oder in der Nähe von Autobahnen und Raststätten in ganz Europa zu errichten.

Empfohlene Artikel

Eine Antwort hinterlassen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

18 − 11 =

- Anzeige -
Anzeige: F Trucks
Anzeige: Verkehrsakademie

Aktuelle Beiträge

Mercedes-Benz Trucks: Neuer eActros 400 und zahlreiche neue Varianten

Mit seinem batterieelektrischen Fernverkehrs-Lkw eActros 600 fertigt Mercedes-Benz Trucks seit Ende 2024 eine Alternative zu Diesel-Lkw in Serie. Auf Basis der Technologie des eActros...

Volvo Trucks: Fahrerwarnsystem mit Augen-Kontroll-Kamera

Volvo Trucks rüstet sein Fahrerwarnsystem mit einer Augen-Kontroll-Kamera auf, um Lkw-Fahrer noch besser zu unterstützen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Damit erfüllt Volvo Trucks...

SONAX: Durchblick in der Winterzeit

Der nächste Winter kommt bestimmt. Das bedeutet, kurze Tage mit Schmuddelwetter, Schnee, Eis und Regen für etliche Wochen. Um da immer den richtigen Durchblick...

NUFAM 2025: Treffpunkt der Nutzfahrzeugbranche

Vier Tage, vier Hallen, gut 430 Aussteller und ein brandneues Außengelände: Die Messe Karlsruhe wird vom 25. bis 28. September 2025 zum neunten Mal...

Gefahrgut: Neuerungen in den Durchführungsrichtlinien-Gefahrgut (RSEB)

Richtlinien zur Durchführung der Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt (GGVSEB) und weiterer gefahrgutrechtlicher Verordnungen (Durchführungsrichtlinien-Gefahrgut) – RSEB. Die neuen Durchführungsrichtlinien-Gefahrgut wurden vom Bundesministerium für Verkehr...

NUFAM 2025: Programm für Berufskraftfahrer

Die NUFAM ist eine besondere Nutzfahrzeugmesse. Sie ist für Fachbesucher und für Privatbesucher gleichermaßen konzipiert. Für Berufskraftfahrer und deren Familien gibt es wie immer...

Krone: mykrone.blue und neues Reifensortiment

Auf der NUFAM 2025 in Karlsruhe präsentiert Krone mit mykrone.blue sein neues digitales Ökosystem für das Flottenmanagement. Die Plattform bündelt erstmals sämtliche Services und...