Eine mit Bio-LNG betankte IVECO-Sattelzugmaschine hat während der Tour d‘Europe rund 5.000 Kilometer zurückgelegt. Diese Initiative soll die Rolle von Biomethan für den Übergang zu einem nachhaltigen und emissionsarmen Straßengüterverkehr in Europa unterstreichen.
Der IVECO S-Way LNG startete in Turin, machte am 6. Juni in Aprilia an der Vulcan-Tankstelle halt und fuhr eine Route in Richtung Norden, auf der Tankstopps lagen, die mit speziellen Veranstaltungen verbunden waren. Diese Stopps brachten Gasanbieter, Kunden und Händler zusammen.
Die erste wichtige Tankstelle war Wipptal Biogasin Sterzing, ein Hersteller von Biomethan, das aus organischen Abfällen aus der Region gewonnen wird, darunter Gülle und landwirtschaftliche Reststoffe. Diese Anlage setzt die Grundsätze einer regionalen Kreislaufwirtschaft um, bei der Abfallstoffe in saubere, erneuerbare Energie umgewandelt werden.
Auf der weiteren Reise durch Deutschland tankte das Fahrzeug an der ENILIVE-Tankstelle in Eching, an der Shell-Tankstelle in Mittenwalde bei Berlin und später an der ViGo-Tankstelle in Leverkusen. Jeder dieser Stopps diente als Anlass, Interessenvertreter einzubinden und die praktische Nutzbarkeit des Kraftstoffs Biomethan unter realen Betriebsbedingungen zu demonstrieren.
In Frankreich machte die Tour halt an der LNG-Tankstelle von Primagaz in Lille-Fretin sowie in Eppeville, wo sich die Biogasanlage Vermandois befindet. Anschließend ging es zur E.-Leclerc-Tankstelle in Bosgouet, der ersten Tankstelle des Konzerns, die HVO für Lastkraftwagen bereit stellt.
Die vorletzte Etappe der Tour führte den Lkw nach Heverlee, Belgien, zu Drive Systems, bevor er sein Ziel in Brüssel erreichte, wo die Abschlussveranstaltung der Tour d‘Europe stattfand. An ihr nahmen Vertreter der Industrie und Mitglieder des europäischen Parlaments teil, um die Dringlichkeit der Technologieneutralität als grundlegendes Prinzip für die erfolgreiche Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu vermitteln. Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig eine koordinierte, bereichsübergreifende Partnerschaft – von den Kraftstofflieferanten bis zu den Fahrzeugherstellern – ist, um die konkrete Verfügbarkeit wirksamer Lösungen zu demonstrieren, die sofort zur Dekarbonisierung des Sektors beitragen können.
Präzise Überwachung in Echtzeit
Während der 5.000 Kilometer langen Fahrt wurde der Lkw mit Bio-LNG betrieben, wobei die Treibhausgaseinsparungen mithilfe eines Softwaretools, dem „Digital Fuel Twin“ (DFT) von Bosch, zertifiziert wurden, der die Verwendung erneuerbarer Kraftstoffe und die daraus resultierende Verringerung der CO2-Emissionen verifiziert. Diese digitale Lösung ermöglichte eine präzise Überwachung in Echtzeit, sorgte für Transparenz und für datengestützte Erkenntnisse über die Umweltvorteile von Biomethan im Schwerlastverkehr.
Wichtig: Technologieoffenheit
„Technologieneutralität ist unerlässlich, um Innovationen zu fördern und den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität zu beschleunigen. Das bedeutet, dass nicht eine einzige Technologie bevorzugt wird, sondern dass sich die besten Lösungen auf der Grundlage der realen Leistung und der Umweltauswirkungen herausbilden können. Damit dieser Ansatz erfolgreich ist, muss er durch eine klare und konsequente EU-Politik unterstützt werden, die gleiche Wettbewerbsbedingungen schafft und Anreize für Investitionen in verschiedene emissionsarme Technologien, einschließlich Biodiesel und Biomethan, bietet. Die Tour d‘Europe hat die Effizienz und Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen im Schwerlastverkehr deutlich gezeigt. Bei IVECO sind wir der Überzeugung, dass Technologieoffenheit der Schlüssel zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs ist“, kommentierte Simone Curti, Head of EMEA Commercial Operations, IVECO.
Biomethan ist eine sofort einsatzbereite Lösung, insbesondere für Langstrecken einsätze, bei denen Reichweite und Betankungszeiten zwei entscheidende Vorteile sind. Es erfordert keine speziellen Motoren oder Anpassungen bestehender Motoren, sodass es ohne Änderungen innerhalb des gesamten IVECO Gasportfolios verwendet werden kann, von leichten Transportern bis hin zu mittleren und schweren Nutzfahrzeugen.