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Scania: Präsentation der Antriebskonzepte

Nachdem Scania im vergangenen Jahr eine spektakuläre Fahrveranstaltung auf der Großglockner-Hochalpenstraße durchgeführt hat, gab es im September dieses Jahres für Kunden und Journalisten wieder ein ganz besonderes Event. Konnten am Großglockner in erster Linie die Elektrofahrzeuge (BEV) von Scania zeigen, was wirklich in Ihnen steckt, so war dieses Mal in Spanien neben den BEV’s die Antriebsvielfalt des schwedischen Herstellers im Fokus.

In Andalusien in der Nähe von Ronda standen die Fahrzeuge mit verschiedenen Antriebskonzepten für Testfahrten bereit. Dabei setzt Scania auf drei Säulen:
• Weiterentwickelte, besonders effiziente Dieselmotoren
• Motoren, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden (CNG / LNG)
• Elektrofahrzeuge (BEV)

Leicht und sparsam

Die neueste Entwicklung bei den Dieselmotoren ist die Super-11-Variante. Damit erweitert Scania das Super-Antriebsportfolio speziell für gewichts- und energieeffiziente Anwendungen. Auch wenn in der Transportbranche die Zeichen auf Elektrifizierung stehen, ist der klassische Diesel als Lkw-Antrieb noch lange nicht abgeschrieben. Gleich und doch anders, so präsentiert Scania seinen neuen 11-Liter Super Motor. Gleich weil er auf dem 13-Liter Motor basiert und mit 85 % Gleichteile die Fertigung vereinfacht. Und „anders“ weil der Super-13-Motor um einen Zylinder gekappt wurde.

Scania schiebt seinen Super-11-Reihenfünfzylinder zwischen den Super-9 und den Super-13-Motor, womit die Lücke perfekt geschlossen wurde. Hierbei spielen wirtschaftliche Aspekte die Hauptrolle.

Entsprechend punktet der Super-11 mit 85 Kilogramm weniger Gewicht als der Super 13 und bietet eine um bis zu sieben Prozent bessere Kraftstoffeffizienz als der Super 9-Liter-Motor. Zudem ist der Super-11-Motor extrem kompakt.

Leicht und sparsam: Der Scania Super-11-Motor

Drei Leistungsstufen

Er ist in drei Leistungs-Stufen zu haben. 350 PS und 1.800 Nm markieren den Einstieg, 390 PS und 2.000 Nm die Mitte und die leistungsstärkste Version bringt es auf 430 PS und 2.200 Nm. Alle Versionen sind neben konventionellen Dieselkraftstoffen auf den Betrieb mit HVO (hydrierte Pflanzenöle, Diesel aus erneuerbaren Rohstoffen) ausgelegt.

Bei der Verwendung von LDF-5-Motorenöl verspricht Scania zudem Wartungsintervalle, die bis zu 30 Prozent länger sind als bei den 9-Liter-Motoren.

Kräftige Motorbremse

Zu den technischen Features des Super-11-Modells zählt die Motorbremse mit Variable-Valve-Brake-System (VVB) mit einer Bremsleistung von bis zu 344 kW.

Neu ist auch eine spezielle Motorsoftware der herstellereigenen Nockenwellenversteller-Technologie für eine variable Ventilsteuerung.

Durch den Wegfall externer Komponenten, wie beispielsweise der Drosselklappe und der Abgasbremse, wird ein verbessertes Wärmemanagement vom Motor und vom Nachbehandlungssystem erzielt. Zusätzliche Ausgleichswellen sorgen für reduzierte Vibrationen und dadurch für mehr Fahrkomfort.

Scania bestückt den neuen Super-11-Motor zudem mit dem Turbo-Dosing-System. Das ist eine patentierte Technologie zur Optimierung des AdBlue-Einsatzes. Dadurch wird der AdBlue-Verbrauch reduziert und auch der Kraftstoffverbrauch verringert.

Scania sieht das Triebwerk als idealen Antrieb für Schüttguttransporte, Kraftstoff- und Volumentransporte, die Müllabfuhr, Stückguttransporte oder auch für Berge- und Feuerwehrfahrzeuge.

Aufgrund der anvisierten Anwendungsbereiche stehen für diesen Motor die P-, G- und R-Kabinen zur Auswahl.

Fünfzylinder mit 390 PS

Während der Testfahrt mit einem Scania 390 G Super 11 in 6×2-Ausführung mit 390 PS gefiel der leicht kernige Sound und der weiche Lauf des Fünfzylinder-Motors. Schon aus dem Stand legt sich der leise Super-11-Motor ins Zeug. Auf den Fahrbefehl per Gaspedal reagiert der Scania spontan, legt fast linear zu und die 2.000 Nm Drehmoment entwickeln sich sehr harmonisch.

Niedrige Drehzahlen

In der Praxis kommt dieser Motor ohne hohe Drehzahlen aus. Dafür sorgt auch die Overdrive-Funktion, die auf ebener Strecke die Drehzahl extrem niedrig hält. Erhöht sich der Fahrwiderstand nur leicht, wechselt die Getriebesoftware in die direkt übersetzte zwölfte Fahrstufe. Das kommt der Effizienz zugute. Die unauffällig agierende Schaltbox wechselt die Gänge auch beim Einsatz der Motorbremse schnell und passend. Die bis zu 344 PS starke Motorbremse wird besonders gerne bei gewichtssensiblen Transporteuren zum Einsatz kommen, da sie im Vergleich zum Retarder 113 kg Gewicht spart.

BEV-Scania: Leise und komfortabel

Beim Umstieg von einem Diesel-Lkw auf einen E-Lkw – in unserem Fall Ein BEV 40 R – ist zunächst die Ruhe in der Kabine überraschend. Der Scania setzt sich aus dem Stand fast geräuschlos in Bewegung – und das bleibt auch so während der weiteren Fahrt. Außer einem leisen Rauschen der Reifen ist fast nichts zu hören. Das ist nicht nur sehr komfortabel, sondern hält den Fahrer auch länger fit.

Kraftvoll aus dem Stand

Mit 400 kW – das entspricht etwa 540 PS – ist die Sattelzugmaschine sehr gut motorisiert. Aus dem Stand zieht der beladene Sattelzug beeindruckend los. Das Drehmoment von 2.800 Nm steht gefühlt schon direkt beim Anfahren zur Verfügung. Die vier Gänge werden automatisch und unmerklich, optimal auf die jeweilige Fahrsituation abgestimmt, gewechselt. Sehr positiv auf die Reichweite wirkt sich die hohe Energierückgewinnung während des Bremsens aus.

Alternativen mit Gasantrieb

Neben den Verbrennern und den E-Lkw setzt Scania als Alternative auch auf Fahrzeuge mit CNG- und LNG Gas-Motoren. Die Basis dafür sind Ottomotoren mit 9- oder 13 Liter Hubraum, die Methan als Kraftstoff nutzen. Dabei ermöglichen die LNG-Varianten Reichweiten von bis zu 1.800 Kilometer. Die Scania‘s mit Gasmotor sind mit Fahrerhäusern der Reihen L, P, G, R und S erhältlich. So können sie für den Verteilerverkehr bis hin zum Fernverkehr eingesetzt werden.

Zusammenfassend war die in Ronda von Scania gezeigte Antriebsvielfalt wirklich beeindruckend. Für jeden Einsatzzweck lässt sich so das passende Fahrzeug finden.

Günter Willwert

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